Dörfliche Gemeinschaft hat sich bisher bewährt!
Liebe Vereins- und
Verbandsvorstände, liebe Mitglieder,
liebe Ströher Bürger
Es ist sicherlich etwas ungewöhnlich, dass ich Sie/Euch auf diesem Wege anspreche, aber wir leben ja momentan auch in ungewohnten Zeiten.
Sicher, niemand von uns hat in seinem bisherigen Leben eine solche Krise, ausgelöst durch eine Pandemie, mitmachen müssen. Wir alle sind in unserem täglichen Leben eingeschränkt und müssen mit ungewöhnlichen Belastungen und Ängsten zurecht kommen. Aber gleichzeitig sind wir auch gefordert mit dieser Situation umzugehen und dabei nicht nur an uns zu denken, sondern auch an andere, die es vielleicht noch schwerer haben. Gerade in dieser Zeit der Kontaktbeschränkungen ist es wichtig, mögliche Kontakte zu pflegen und auf anderen Wegen aufrecht zu erhalten.
Wir alle mussten und müssen sicherlich auch noch weiterhin auf vieles verzichten. Geschäfte, Gaststätten, Schulen und Kindertagesstätten sind geschlossen, Betriebe können nur eingeschränkt arbeiten und das dörfliche Leben in Vereinen, Gruppierungen und Verbänden ist nahezu auf „null“ gefahren. Vereinsfeste und Veranstaltungen, darunter sogar Jubiläumsveranstaltungen sind abgesagt oder müssen verschoben werden. Sogar Gottesdienste, die Konfirmation und viele, lange Zeit geplante und vorbereitete private Feiern können nicht stattfinden. Nicht einmal von unseren Verstorbenen können wir wie in gewohnter dörflicher Weise Abschied nehmen.
Im Augenblick kann uns niemand sagen, wie lange wir mit diesen, im Sinne der Gesundheit sicherlich notwendigen Maßnahmen und Einschränkungen leben müssen. Verhältnisse, wie sie in diesen Wochen in Italien zu sehen sind, will keiner. Bei allen großen Problemen, glaube ich aber, dass wir Landbewohner, gerade auch hier in Ströhen, doch einige Vorteile haben. Wir wohnen in der Regel nicht in engen Kleinstwohnungen oder großen Wohnblocks zusammen. Wir haben die Möglichkeit in unserer direkten Umgebung ausgedehnte Spaziergänge oder Radfahrten zu machen, ohne dass wir auf große Ansammlungen treffen. Außerdem haben wir hier ein seit Jahren gewachsenes dörfliches Miteinander. Gute und verlässliche Nachbarschaft war hier schon immer ein Markenzeichen! Lasst uns in dieser Krise zeigen, dass sich die dörfliche Gemeinschaft auch und gerade in solchen Zeiten bewährt!
Schauen wir doch mal bei aller Abstandswahrung, ob es den allein lebenden älteren Mitbürgern gut geht, fragen wir doch ruhig einmal öfter nach, ob man etwas besorgen kann oder in anderer Weise Hilfe benötigt wird. Telefonieren wir doch einmal mehr als sonst und nutzen wir die Möglichkeiten der modernen Kommunikationstechnik. Das Ansprechen von Sorgen und ein Gedankenaustausch ist in diesen Zeiten besonders wichtig.
Unser Respekt gilt allen, die in diesen Wochen weiterhin ihre Arbeit durchführen, um die Versorgung aufrecht zu erhalten, Pflegedienste leisten und im Gesundheitswesen tätig sind. Wir sollten aber auch an unsere Gastronomie- und Handelsbetriebe denken, die ihre Räumlichkeiten und Läden zurzeit geschlossen halten müssen, in Sorge um die Gesundheit aller. Diese kleinen Betriebe sind eine starke Säule unserer heimischen Wirtschaft, sie stellen Arbeitsplätze und versorgen unsere Re-gion mit einem vielfältigen Warenangebot.
Überlegen wir daher doppelt, ob wir unbedingt etwas im Internet bestellen müssen, oder ob wir diese Artikel nicht auch später direkt vor Ort kaufen können. Ich meine hiermit nicht nur unsere Geschäfte in Wagenfeld und Ströhen sondern beziehe auch die Betriebe und Fachgeschäfte in der nahen Umgebung, in Kirchdorf, Rehden, Lemförde, Stemwede, Rahden und Diepenau mit ein. Unsere Region braucht auch nach der Krise diese vielen leistungsfähigen kleinen Unternehmen.
Bei allen Problemen bin ich zuversichtlich und überzeugt, dass wir diese ungewöhnliche große Krise auch mit Hilfe unserer dörflichen Vereine, Verbände und Gruppierungen gemeinsam bewältigen werden. Die Gemeindeverwaltung in Wagenfeld hat zwar eingeschränkte Öffnungszeiten, ist für Fragen und Terminreglungen aber telefonisch und per Mail erreichbar. Natürlich stehe auch ich als Ihr/Euer Ortsvorsteher für Fragen zur Verfügung.
Bleibt bitte alle gesund und optimistisch!
Reinhard Heider
- Ortsvorsteher in Ströhen -