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Hilfsfristen können erheblich verbessert werden

Landkreis Diepholz präsentierte die neue Test-Rettungswache in Ströhen in den Räumen der Ortsfeuerwehr Ströhen

Wagenfeld-Ströhen. Um die rettungsdienstliche Versorgung der Bevölkerung im südöstlichen Bereich des Landkreises Diep-holz weiter zu optimieren, ist seit dem 1. Dezember 2019, in der Ortschaft Ströhen in der Gemeinde Wagenfeld im Rahmen einer Testphase täglich ein Rettungswagen (RTW) stationiert.

Zur Umsetzung dieser Testphase, die durch die Politik und den Landkreis zunächst auf einen Zeitraum von etwa sechs Monaten festgelegt wurde, ist die Verlegung des bisher in der Feuerwehrtechnischen Zentrale Wehrbleck stationierten Rettungswagens in die Ortschaft Ströhen erfolgt. Nach der Testphase soll vom zuständigen Fachausschuss des Kreistages über die weitere Verfahrensweise beraten und entschieden werden.

Die Option in Ströhen wurde aufgrund der Empfehlung eines unabhängigen Sachverständigenbüros ausgewählt. Es soll betrachtet werden, inwieweit eine Verlagerung des RTW in die Ortschaft Ströhen derzeitige Versorgungslücken schließen und folglich die Einhaltung der Hilfsfrist von 15 Minuten in bestimmten Bereichen (Wagenfeld, Ströhen, Gemeinde Bahrenborstel und weitere Teile der Samtgemeinde Kirchdorf) verbessern kann. Gleichzeitig soll die rechtzeitige rettungsdienstliche Versorgung der Ortschaften Dörrieloh, Varrel und Wehrbleck planerisch erhalten bleiben.

Durch die aktive Unterstützung der Gemeinde Wagenfeld und der Feuerwehr erfolgte im Monat Dezember die Einrichtung einer Interims-Rettungswache in dem verkehrsgünstig an der Varreler Straße gelegenen Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Ströhen. Neben einem Aufenthaltsraum für die diensthabenden Rettungs- und Notfallsanitäter stehen hier u.a. eine Küche sowie Sanitär- und Lagermöglichkeiten zur Verfügung. Einen weiteren Vorteil bietet dieser Standort in der Möglichkeit, den RTW für die Zeit der Testphase in einer von der Ortsfeuerwehr extra frei geräumten Garage unterzustellen.

Einsatzbereit und durch jeweils zwei qualifizierte Rettungskräfte besetzt, steht der RTW der gemeinnützigen Rettungsdienst Landkreis Diepholz GmbH, der Bevölkerung täglich von 07:00 bis 19:00 Uhr für die Notfallrettung im südlichen Bereich des Landkreises Diepholz zur Verfügung.

Bei der Besichtigung der Interims-Rettungsstelle vor einigen Tagen stellte Bürgermeister Matthias Kreye heraus, dass man sich freue, dass der Landkreis das Thema ernst nehme. Man merke, dass man an einer optimalen Lösung arbeite, und das sei positiv zu bewerten.

„Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie lang eine halbe Stunde sein kann“, schilderte Ortsvorsteher Reinhard Heider, der an einer viel befahrenen Straße wohnt und schon einige Unfälle erlebt hat, die bisherige Situation. „Früher gab’s noch einen Arzt vor Ort, der mit rausgefahren ist, aber den gibt es heute nicht mehr.“ Auch Ortsbrandmeister Marco Schwarze bestätigte diese Erfahrung. „Die Zeiten waren teilweise schon lang.“ Auch für die umliegenden Ortschaften sei der neue Standort ein großer Vorteil.

Die ersten 112 Einsätze haben gezeigt, dass durch die Verlegung des Rettungswagens nun auch in den Bereichen Wagenfeld, Ströhen, Bahrenborstel und Teilen der Samtgemeinde Kirchdorf die Hilfsfrist von 15 Minuten besser eingehalten werden kann. Die benachbarten Regionen im Landkreis Nienburg profitieren ebenfalls, denn der Rettungswagen macht natürlich nicht an der Kreisgrenze halt. Gleichzeitig soll die rechtzeitige rettungsdienstliche Versorgung der Ortschaften Dörrieloh, Varrel und Wehrbleck planerisch erhalten bleiben. Ob die Rettungswache dauerhaft am jetzigen Standort bleibe, werde der Fachausschuss des Kreistages nach der Testphase entscheiden. „Wir schauen uns die Zahlen laufend an und werden der Politik berichten“, erläuterte Landrat Cord Bockhop das weitere Vorgehen. „Was am Ende genau herauskommt, weiß man nicht.“ Vielleicht werde der Standort auch um ein paar Kilometer verlegt, wenn sich das als besser erweise, aber komplett aus der Region abgezogen werde der Rettungswagen sicher nicht, so Bockhop. Die Ströher Bevölkerung würde sich laut Reinhard Heider eine endgültige Entscheidung für Ströhen wünschen. Und auch die Rettungskräfte fühlen sich nach eigener Aussage wohl: „Wir wurden hier sehr freundlich aufgenommen.“         -kr-

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