Kleine Kunstwerke stehen im Garten
Wagenfeld. Seit etwa zwei Jahren „klettert” der mittlerweile in Ströhen ansässige Benjamin Maier auf Bäumen in der Gemeinde und der Umgebung herum. Immer ausgerüstet mit Schutzbekleidung, Seilen und einer Kettensäge. Der junge Mann, der aus der Bodensee-Gegend stammt, hat hier mit seiner Familie eine neue Heimat gefunden und das Leben spielt sich überwiegend in der Natur ab.
Der Fachmann für Baumkontrolle und Baumpflege arbeitet eng mit Axel Tatgenhorst, „Der Wagenfelder Baumkletterer” zusammen. Die beiden „Baum-Freaks” sind gerne in den Gärten der Grundstückseigentümer und bei den Verwaltungen unterwegs und beraten fachkundig bei Problemen des Baumbestandes.
Benjamin Maier hat sich vor einiger Zeit neben der Baumkletterei ein weiteres Standbein aufgebaut: Er sägt die verschiedensten Skulpturen aus Baumstämmen. Die Idee kam dem jungen Mann, als er sich überlegte, was man mit den gefällten Bäumen noch machen könne. So fing er an zu sägen und dabei kam ihm das Geschick zugute, das er mit der Motorsäge an den Tag legt. „Ich möchte aus totem Holz wieder etwas Lebendiges machen, ich will aus dem alten Baumstamm den Menschen wieder Freude bereiten und so erwacht das Stück Holz wieder zu neuem Leben”, philosophiert Benjamin Maier beim Besuch des KLÖNSNACK in seinem Garten in Ströhen, Steinbrücke 12. Hier präsentiert er auch verschiedene Stücke, die er schon gesägt hat. Gerne zeigt er diese Stücke auch den interessierten Menschen und möchte somit Freude schaffen. Allerdings geht das nur nach Absprache für einen Besichtigungstermin. Seine neueste Errungenschaft ist aber auch, dass er z.B. in abgesägte Baumstämme, die noch etwa halbhoch stehen bleiben, Skulpturen einsägt und somit ein weiteres interessantes Bild schafft. „Ich habe auch schon Skulpturen gesägt, die anschließend mit Strom versorgt wurden und dann als Beleuchtung im Garten dienten”, erzählt Benjamin Maier weiter. „Ich habe jetzt meinen Weg zur Natur als Fachmann für Baumkontrolle und Baumpflege gefunden und meinen künstlerische Ader verdanke ich wohl meiner Mutter, die als Künstlerin arbeitet”, schließt der Wagenfelder Baumkletterer das Gespräch.
Das Benjamin Maier nicht nur in den Bäumen klettert und sägt, beweist, dass er als Baumkontrolleur nach FLL zertifiziert ist. Die beiden Baumkletterer sind immer wieder gerne bereit, bevor die Säge angesetzt wird, eine fachkundige Beratung beim Kunden durchzuführen. Bei der sogenannten Baumkontrolle werde der Baum auf Krankheiten, Totholz, Pilzbefall, Astausbrüche und andere Schäden überprüft, die im Laufe eines Baumlebens auftreten können. Anschließend gebe es für die Kunden eine Beratung zu weiteren Vorgehensweisen und Maßnahmen. Manchmal werde es ernst und der Baum müsse gefällt werden.
Auch in diesem Punkt gebe es zunächst eine Beratung und dann biete der Fachmann die passenden Lösungsansätze an.
Zur Arbeit der Wagenfelder Baumkletterer führt Benjamin Maier weiter aus, dass ein fachgerechter Kronenschnitt bei jungen und alten Bäumen Licht und Luft ins Kronendach bringt. Dies verjünge den Baum und schütze vor Sturm, Ausbrüchen, Pilzbefall und Baumkrankheiten.
Die Seilklettertechnik sei dabei eine clevere und smarte Technik, die Baum und Boden schone, weiß der Baumkletterer nur zu genau. Mit Seilklettertechnik und der Hubarbeitsbühne mit der speziellen Scherenhub-Funktion können die Baumkletterer die meisten Aufgaben des Berufsalltags lösen. Aber damit auf Wunsch auch die Entsorgung reibungslos klappe, werden mehrere Lösungsansätze für das Totholz angeboten. Die Wagenfelder Baumkletterer verfügen dabei über eine Stubbenfräse sowie über einen Häcksler, der über einen Einzug bis 20 cm verfügt.
Reinhard Kawemeyer