Page 5 - Kloensnack Ausgabe 636
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Eröffnung eines Projektbüros im • Elektro
• Heizung
EFMK in Wagenfeld-Ströhen • Sanitär
Vorstellung zum Start des PALUDIFarming-Projektes Ihr Heizungspartner
in Wagenfeld
Hauptstr. 50 · 49419 Wagenfeld · Tel.: 05444 5881
E-Mail: info@hundo.de · www.hundo.de
Die Stiftung Naturschutz im Landkreis
Diepholz freut sich, dass die Sphagnum-
farm Barver durch das Projekt Paludif-
arming nahtlos weiterentwickelt werden
kann. Das bei Einrichtung und Betrieb
erworbene „Know how" zur nassen Be-
wirtschaftung von Mooren bereichert nun
ihr Methodenspektrum zum Management
zahlreicher Natur- und Moorlandschaften.
Durch das neue Büro im EFMK ist die Pro-
jektbearbeitung durch kurze Wege eng mit
den im EFMK bereits ansässigen Fachleu-
ten vom BUND Diepholzer Moorniederung,
des Landschaftspflegeverbandes Diephol-
zer Moorniederung e.V. und Mitarbeiten-
den anderer Moorschutzprojekten ver-
netzt.
Paludikultur:
Das Moor der vierten Generation
Hier heißt der vielversprechende Schlüs-
An einem kleinen Modell informierte man sich über Torfmoosflächen. Das Foto zeigt (v.r.n.l.) Stiftungs-Geschäftsführer Jan Kanzelmei- sel zur notwendigen Vereinigung von
er, Wagenfelds Bürgermeister Matthias Kreye, Stiftungs-Projektleiter Dr. Jens-Uwe Holthuis, EFMK-Geschäftsführer Reinald Schröder, Moor ökologie und -ökonomie „Paludi-
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Naturschutz, Volker Meyer MdL, sowie Kuratoriumspräsident Landrat Cord Bockhop. kultur“ (v. lat. palus „Sumpf“ und cul-
Foto: Reinhard Kawemeyer tura „Bewirtschaftung“) Landwirtschaft
auf Mooren bei ganzjährig oberflächen-
Wagenfeld-Ströhen. Nachdem vor Artenschutzprojekten betreibt die Stiftung NAPE mit dem Projekt Paludifarming bis nahen Wasserständen. Diese nasse Be-
einigen Wochen das Betriebskonzept für Naturschutz im Landkreis Diepholz seit ei- Ende 2024 nun eine erste Nachfolge. wirtschaftung ist eigentlich ein uralter
das EFMK (Europäisches Fachzentrum nigen Jahren auch aktiven Moor- und Kli- In dem vom 3N Kompetenzzentrum (Werl- Vertrauter: So hat z.B. die Nutzung von
Moor und Klima) in Wagenfeld-Ströhen maschutz. Hierzu führt sie in Kooperation te) geleitetem Projekt wird gemeinsam mit Schilf zur Dachde ckung im Landkreis
geänderte wurde, konnte Bürgermeister mit dem Landkreis Diepholz und dem Amt fünf weiteren Partnern die vorhandene Pi- Diepholz lange Tradition - hieß bisher
Matthias Kreye jetzt als Hausherr freudig für regionale Landesentwicklung im Zuge lotfläche als Modell- und Demonstrati- nur noch nicht „Paludikultur“.
verkünden, dass man einen neuen Mieter verschiedener Flurbereinigungsverfahren onsobjekt weiter betrieben, um die Opti- Ein Beispiel im Hochmoorbereich ist die
in den Räumen habe. Die Stiftung Natur- ein umfassendes Flächenmanagement, mierung des Anlagenbetriebs, den Ertrag, Kultivierung torfbildender Moose auf
schutz des Landkreises Diepholz habe ein über das große Moorareale zur Verfügung eine bodenschonende Pflege und Ernte, vernässten Hochmooren, die das deut-
Büro angemietet, in dem jetzt der Projekt- gestellt werden, durch. den Aufbau regionaler Verwertungsstruk- sche Teilprojekt von CANAPE in Diep-
leiter Dr. Jens-Uwe Holthuis arbeiten wird. Das erste größere Projekt, das abge- turen und die Genetik regionaler Torfmoo- holz tes ten will. Dieses „Sphagnum-
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit schlossen werden konnte, war das Barver se zu erforschen. Auf dieser Basis können Farming“ liefert torferhaltend und
steht das PALUDIFarming-Projekt, das Moor. Hier konnten nicht nur Moorflächen zukünftig regionale Umsetzungsvorhaben klimaschonend Rohstoffe für die Sub-
wurde in einer kleinen Pressekonferenz wiedervernässt, sondern auch vorgela- und Praxisbetriebe optimal beraten wer- stratindustrie, zur Ini tialbepflanzung von
erklärt. Auch Landrat Cord Bockhop als gerte Grünländer erworben werden. Über den und sich der Landkreis Diepholz wei- Torfabbauflächen, als Absorptionsmittel
Kuratoriumspräsident sowie Volker Mey- das jetzt abgeschlossene Interregprojekt ter zu einer niedersächsischen Modellre- für ausgelaufene Chemikalien oder für
er MdL als Vorstandsvorsitzender von der CANAPE konnte erfolgreich die klima- gion für klimafreundliches Moormanage- die Wasserfiltration.
Stiftung Naturschutz begrüßten die Mög- schonende Produktion von Torfmoosen ment entwickeln.
lichkeit, hier im EFMK ein Büro langfristig auf diesen wiedervernäs-
anmieten zu können. In seinem State- stem Hochmoorgrünland
ment unterstrich Volker Meyer, dass man erprobt werden. Dieses
sich verstärkt der Vernässung der Moore sogenannte Sphag num
widmen und sich durch die Arbeit von Dr. Farming bietet der Land-
Jens-Uwe Holthuis im Forschungsbereich wirtschaft auf Hochmoo-
dem Moorschutz und einem neuen Flä- ren eine nachhaltige Zu-
chenmanagement widmen wolle. Auch der kunft. Daher wurde die
Landrat unterstrich die Wichtigkeit dieser Torfmoos-Paludikultur im
Arbeit. Man müsse kooperativ mit allen Barver Moor bereits 2020
„Playern” in diesem Bereich zusammen vom Europäischen „Aus-
arbeiten, insbesondere mit der Landwirt- schuss der Regionen“ als
schaft. Hier bestehe die Möglichkeit einer regionales „best practice“
„win-win-Situation”, denn durch die Bil- Klimaschutzprojekt zur
dung neuer Torfmoosflächen, die vielfältig Umsetzung des Green
später z.B. auch für industrielle Zwecke Deals nominiert, was die
durch das Ernten des Torfmooses erreicht Bedeutung für die Etab-
werden können. lierung der Torfmoos-
Für die Stiftung Naturschutz berichteten Paludikultur in Nordwest-
Geschäftsführer Kanzelmeier und Pro- deutschland unterstreicht.
jektleiter Dr. Holthuis über ihre bisherigen Gefördert vom nieder-
erfolgreich durchgeführten Projekte und sächsischen Maßnah- Über das jetzt abgeschlossene Interregprojekt CANAPE konnte erfolgreich die klimaschonende Produktion
stellten das neue PALUDIFarming-Projekt menpaket Stadt.Land. von Torfmoosen auf wiedervernässtem Hochmoorgrünland in Barver erprobt werden.
vor. Neben den klassischen Natur- und ZUKUNFT, bekommt CA- Foto: Stiftung Naturschutz
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